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1. Bd. 2, Abth. 2 - S. 254

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
254 Russisches Reich Pleökow, nahm den Polen Smolensk, und schlug auch die Tatam, welche während seiner polnischen Kriege Rußland auf das schrecklichste verheert hatten zu verschiedenen malen. Iwan Wasil. So verschrieen auch Iwan wasiljewirsch lt jewitsch n. bey den altern ausländischen Geschichtschreibern sei- 1533—1584. ner Grausamkeit wegen ist, und so wenig man ihn auch durchaus von diesem Vorwurse srey sprechen kann, so behauptet er doch immer unter den altern russische,, Regenten eine der ersten Stellen, und bey aller seiner Wildheit leuchtet auch wieder so viel Ein- sicht und Seelengröße aus seinen Handlungen her- vor, daß es schwer wird, ein bestimmtes Urtheil über ihn zu fätlkm Er war nur drey Jahr alt, als sein Vater starb, und wahrend seiner Minderjährig- keit ward das Reich eben nicht zum besten regieret; aber kaum hatte Iwan selbst die Staatsverwaltung übernommen, als er mit allem Eifer auf die innere und äußere Verstärkung desselben bedacht war. Seine erste wichtige Unternehmung war wider Kasan gerichtet, welches schon sein Großvater gedemüthigt hatte, das sich aber der russischen Obergewalt, jetzt zu entledigen suchte. Er schlug die Tatarn zu ver- schiedenen malen, eroberte endlich ihre Hauptstadt 1552 mit Sturm, und machte das ganze König- reich zu einer russischen Provinz. Zwey Jahr dar- auf eroberte er auch das letzte tatarische Königreich Astrakan, worauf er sich zuerst des Titels Zar und % Großfürst aller Reußen bediente. Minder glücklich war er aber in seinem livländischen Feldzügen. Ee verheerte zwar einen großen Theil des Landes, und bemächtigt? sich der Städte Narva, Dörpt und an- derer. Da aber Polen und Schwedechdieselben Ab- sichten auf Livland zu äußem anfiengen, und, wie wir m den historischen Nachrichten von Livland gese- hen

2. Bd. 2, Abth. 2 - S. 529

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 529 -ie Mönche sind, und überhaupt genommen ein fau- les stolzes Gesindel, die durch ihre spitzen Filzmü- tzen, und ihre schweren Rosenkränze sich ein über- irrdisches Ansehen zu geben wissen, übrigens mit Betrug aller Art, nicht selten sogar mit Straßen- raub sich zu nähren suchen. Sie theilen sich in ver- schiedene Klassen, von denen die Mewelewireir das große Talent besitzen, sich stundenlang ohne Schwindel mit der größten Schnelligkeit herumzu- drehen. Viele dieser Mönche bringen es durch un- mäßiges Opiumessen soweit, daß sie völlig wahnwi- tzig werden, da man sie denn für Heilige, und sich für glücklich hält, sie anrühren und beschenken zu können. Ohngeachtet nun die mohämedanische Religion keine große Freundinn der Spekulation ist, so zählt man doch etliche siebzig verschiedene Sekten, von denen die 0tmni und Aedlyeh die vornehmsten sind. Ihr wichtigster Zwist betrifft den Vorzug des vsmanischen und persischen Mufti, den Genuß de6 Weines und Schweinefleisches, und die Auslegun- gen des Abubeker, welche die Aedlijeh verwerfen. Diese Zäukerepen haben den unbändigsten Reli- gionshaß erzeuget, und beyde hassen und verfolgen sich mit weit mehr Erbitterung, als sie es gegen völli- ge Nichtmohämedaner thun. Ueberhaupt genießen die verschiedenen christlichen Religionspartheyen, welche in allön Provinzen des türkischen Reiches le- den, gegen Er legung eines Kopfgeldes von 5 Piaster, über welches aber die raubgierigen Paschen immer noch mehr erpressen, einer vollkommnen Gewissens- freyheit, die aber freylich bey einer so tumultuari- schen Staatsform mehr von der Laune des Sultans und seiner größten Sklaven, als von festbegründeten Gesetzen abhänget. Wenigstens ist das ein Irr- thum oder eine vorsätzlich ausgebreitete Lüge, daß n Land. Ii Abth. L l man

3. Bd. 2, Abth. 2 - S. 297

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Preußen. 297 geliefert, die alle zu . nennen uns zu weld abführen würde. So leicht es war, Preußens Verdienste in Ab- sicht ihrer Gelehrten zu schildern, so schwer ist e6 auf der andern Seite, die Schilderung eines ganzen und großen Volkes nach seinen herrschenden Neigun- gen, seinem sittlichen Karakter und Gemüthszustande eben so treffend darzustellen. Die Triebe, Sit- ten und Fähigkeiten einer Nation, die noch dazu so gemischt ist als diese, sind viel zu verschieden, als daß diese Urtheile mehr als flüchtige Bemerkungen seyn könnten. Es laßt sich auch von den heutigen, besonders, teutschen Einwohnern Preußens nichts anders sagen, als was die Schriftsteller im- mer von den Teutschen urtheilen, und wie diese Ur- theile unzählige Ausnahmen bedürfen, so muß daffelbe auch bey den Preußen Statt finden. Hiezu kömmt noch, daß der alte preußische Stamm mehrentheils ausgegangen, mithin auch Karakter und Sitten eine Mischung fremder Kolonien ist. Von der teutschen Nation in Preußen, so viel den höheru und Mittelstand betrifft, läßt sich Ln ge- wiffer Absicht urtheilen, daß sie den beyden andern an Höflichkeit und der sogenannten Lebensart zuvor komiuen. Ihre Haupteigenschaften find, Frey- müthigkeit, Dienstfertigkeit, Ernst, und doch Gefälligkeit; sie lieben die bildenden Künste und nützliche Wissenschaften, ingleichen Musik, Tanz, Jagd; und das Lob eines fröhlichen Muthes, vergellschaftet mit Tapferkeit, hat ihnen nie streitig gemacht werden können. Das Frauenzimmer hat alles Empfehlende, was man unter dem Begriff von Schönheit verstehet: sie sind meist schönen Wuchses, weißer und zarter Haut, und eben so willig wie an andern Orten, der Göttinn Mode zu dienen, ob sie T 5 «¡5

4. Bd. 2, Abth. 2 - S. 307

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Preußen. 307 aus, haben auch ihre rühmlichen Eigenschaften so gut wie andre, wenigstens haben sich ihre alten und zum Theil auch rohen Sitten, unter den Köni- gen Friedrich Wilhelm und Friedrich Ii, sehr geän- derk. Um einige ihnen wesentliche Züge und Ge- wohnheiten zu schildern, sinden wir sie als ein Volk, Das zuförderst stolz auf feine Sprache ist. Seilte Kleidung ist noch nicht der Mode zinsbar geworden, sie hat das Gepräge ihres Alkerthums völlig erhal- ten, und ist, obgleich einfach, doch immer von ei- ner gewissen gefallenden Schönheit. Das weibliche Geschlecht wechselt in gewissen Gegenden sehr in der Art sich zu kleiden ab, und laßt öfters bald errathen, zu welchem Distrikt es gehöret. Auch sind die Frauen mehrenkheils stark vom Wuchs, nrehr als die Männer, und verrichten auch mit denselben gleiche Arbeit, sie sind keineswegeö fühlloö für Schmerz, aber sie überstehen ihn mit einer seltnen Starke, und harten auch ihre Kinder von den ersten Lebenslagen dazu ab, ihre Körper der größten Kalte und Hitze preis zu geben. Ihre Jugend übertriffr die teutfche und polnische in Absicht der Geisteskräfte bisweilen, so wie es die Weiber in Absicht des Spinnens und Wir- kens ebenfalls den altdern zuvorthun. Sie verferti- gen nicht nur allerlei) Sachen au: Zwirn und Wolle, als Strumpfbänder, Leibgürtel, in welchen sie Zah- len, Buchstaben oder Reime einwirken, sondern sie bereiten sich auch ihre Kleidungsstücke meistens selbst, und dieses mit allem möglichen Anstand und Geschicke. Zeichnet sich die Klasse der niedern Geburt durch Müßiggang, Völlerey, Faulheit und Vernachläs- sigung seiner Pflichten aus, so trifft dieser Vorwurf doch bey weitem nicht Die ganze Nation^ So wie die städtischen Einwohner, wer- den noch verschiedene Klassen in Eximirte und Bür- gst, undchiefs wieder in Groß, und Kleinbürger U a ein-

5. Bd. 2, Abth. 2 - S. 336

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
z;6 Polen. so wenig über Polen vermocht Hot, Ittit dem es doch noch vielen Umgang gehabt hat, da dieses Land häufig von reisenden Polen besucht wird. Selbst das weib- liche Geschlecht hat bey andern sehr wenigen Nach- äffungen lieber ihre natürliche gesallende Gesichts, färbe behalten wollen, als sie mit Schminke auö Frankreich in Häßlichkeit zu verwandeln, so sehr sie ihnen auch angepriesen werden mag. Ueberhaupt ist Heldenmuth, Entschloffenheit und Thätigkeit bey vielen Damen dieses Landes zu finden, und es wird gewiß immer eine Seltenheit styn, viele solche Damen zu finden, die in den Frühstunden, oder auch den ganzen Tag, wegen Dünsten und krampfigten Schwachheiten sich zum unerträglichsten Geschöpf machten, und wirklich hat das polnische Frauenzimmer mit Einschränkung viel Recht, auf Schönheit und Verstand Ansprüche zu machen, da das männliche hingegen durch eine zu schnell auf- brausende Hitze, und ein oft mißverstandenes Ge. fühl für Freyheit, öfterer zu übereilten Handlungen verleitet wird. Wenn von den Sitten einer Nation die Rede ist, so verstößt man nur zu oft wider die allgemeine Regel, nicht vom Einzelnen auf alle zu schließen, und so t|i es auch mit Polen sehr oft der Fall. Entweder diejenigen, so sich durch Reisen in . verschiedenen europäischen Königreichen Kenntnisse gesammlet haben, fallen aus Liebe zu ihrem Vater- lande ein zu vortheilhafkes, oder andre, die von den Polen nur ihre schwache Seite haben sehen können, dichten im Gegentheil wieder der ganzen Nation Fehler an, deren sich doch nur vielleicht wenige schul- dig machen. Wahr ist es, daß ihre Sitten frey von allem Zwange und dem Gesetz der Mode find, daß selten einige zu finden find , die nicht wegen ih» vemgraden ungekünstelten Betragens sogleich für Nordländer erkannt werden sollten, die weder im Gange

6. Bd. 2, Abth. 2 - S. 605

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
in Europa. 605 rwthwendig allgemeines Murren erregen, und Ha noch andre Unruhen dazu kamen, so hielt Musthäfa endlich für das Beste, freywitlig der Regierung zum Besten seines Bruders zu entsagen, ehe man ihn mit Gewalt dazu nöthigen möchte. Ahhmet war ein träger und wollüstiger Prinz, Ahhmet ln der sich ganz von einer Mätresse regieren ließ, welche I702‘“"30* die Gemahlinn des Großvizirs war, und der mehr aus Erschlaffung, als aus Gerechtigkeitsliebe, weder von dem Misvergnügen in Ungarn, noch von den Unruhen, welche in Norden und Süden herrschten, den geringsten Vortheil zu ziehen suchte. Als Karl )£Ii durch seine Niederlage bey Pultawa genöthigt war, in den osmanischen Staaten eine Zuflucht zu suchen, die ihm auch mit seltener Großmuth und Freygebigkeit (er erhielt täglich zdothaler von der Pforte) zugestanden wurde, ließ er sich endlich be- wegen, mit Rußlandzu brechen, und sein Vizirbal- tadschi Mehemet war auch so glücklich, Peter den Großen mit seiner ganzen Armee einzuschließen, und, wenn er auch nicht wagte, wie weit ihn das Glück führen konnte, wenigstens die Rückgabe von Asov, und die Schleifung der Festung Taganrok zu erhal- len. Um die Truppen zu beschäftigen, die wenig Liebe für ihren Sultan außerren, 'ward ein Krieg wider die Republik Venedig beschlossen, der man ohnedem gern das abgetretne Morea wieder abge- nommen hätte. Venedig war damals in schlechtem Vertheidigungsstande, Morea, welches nur %ooo Mann vertheidigten, ward daher in dem ersten Feld- zuge 171; erobert, und ohngeachtet Karl Vi das folgende Jahr die Ofmanen angriff, sein Feldherr Eugen sie bey Peterwaradem und Belgrad schlug, 1 auch Georg-Eckert-lnstitut für iniornetionafs Schulbuchforschunq Braunschweig -Schuibuchbibticihok»

7. Bd. 2, Abth. 2 - S. 474

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
474 Ungarn. breitet sich die teutsche Sprache immer mehr aus, da hingegen die ungarische von Zeit zu Zeit immer mehr abnimmk. In Absicht der physischen Beschaf- fenheit sind die Illyrier starke gesunde Leute, die theils aus Gewohnheit, theils aus Armuth gegen alle Beschwerden des Lebens abgehärtet sind. So sehr sie auch unter dem türkischen Joch verwildert sind, so fehlt es ihnen doch nicht an gesundem na- türlichen Verstände, an Treue gegen ihre Obern, Gastfteyhcir, Liebe zur Gerechtigkeit und kriegerischem Muthe. Dabey sind sie aber im höchsten Grade abergläubisch, träge, zum Rauben, zurvöllereyund allen daraus entstehenden Lastern, als Unkeuschheit, Sorglosigkeit für die Zukunft und dergleichen, geneigt, rachgierig, arglistig und in allen Dingen, die nicht gerade zur Befriedigung der ersten thierifchen Be- dürfnisse gehören, fo sehr alö möglich unwissend. Wie ihre'sprache so haben auch ihre Sitten und Gebrauche viel türkisches an sich. Dahin gehört die Bauart ihrer Hauser, das Sitzen mit kreuzweis geschlagenen Beinen, die Kleidung, welche mehr türkisch als ungarisch ist, der Hang zur Vielweibe- rey und andere Dinge mehr» Kultur. Nach dem, waswirgesagt haben, werden unsre Leser schon ziemlich errathen können, wie elend es mit allen Theilen der Landes-und Menschenkultur in Slavonien aussehcn mag. Der Ackerbau z. B» wird wohl nirgends nur mehr Nachlaßigkeit betrie- den als hier. Von Dünger weiß man gar nichts, und die eingeerndteke Frucht bleibt, weil sie keine Scheunen haben, bis zum Winter inaufgethürmten Hausen unter freyem Himmel liegen, da sie denn nicht gedroschen, sondern vom Vieh ausgetreten wird, nachdem vorher durch die Schweine, Ochsen, Sper- linge und andere Vögel, imfc durch »feuchte Wicte- ■ rung

8. Bd. 2, Abth. 2 - S. 96

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
96 Schweden. Einen viel größern Fortgang gewann die christ- liche Religion unter der Regierung seines Sohnes Am und, der in der Taufe den Namen Jakob er- hielt, und der sich in der Geschichte ein bleibendes Andenken gründete, weil er mit einer ausgezeichneten Strenge die Gesetze handhabte. So hatte er z. B. die Verordnung gegeben, daß demjenigen, der der Wohnung eines andern einigen Schaden Zusagen würde, wieder ein Theil seines Hauses weggebrannt werden sollte, welches seltsame Gesetz ihm auch den Beynamen der Kohlenbrenner erwarb. So folgten von Zeit zu Zeit und uninteressante Beherrscher bis zu den Zeiten der Regierung Margarethens, die durch die kalmarifche Union die schwedische Monar- chie mit Dänemark vereinigte, und alle in diesem Zwischenraum vorgesallene Begebenheiten sind für den Raum, den wir hier auözufüllen haben, zu weitlauftig. Ohnstreitig gewahrt uns ein stüchtiger Blick auf die damalige Denkart des Volkes und ihrer Re- gierungsart mehr Nutzen und Vergnügen, als ein langes Geschlechtsregister zum Theil bloß dastyen- der Fürsten. Vor dieser Epoche war Schweden im- mer ein Wahlreich, wo zwar der nächste Verwandte fast immer der Nachfolger des erster« ward, aber durch eine eigentliche Wahl, ohne Rücksicht auf die natürliche Erbfolg-Ordnung, zur Negierung kam. Die Macht der Könige war von Alters her sehr eingeschränkt; ohne Einwilligung des Senats und der Reichsstände konnten sie weder im Krieg noch im Frieden erhebliche Sachen unternehmen, weil jede Verstärkung ihrer Macht für die Unterkhanen jo la- siig als verdächtig war. Alle ihre Krongüter waren von sehr geringem Umfange, und ihr Tribut fast mehr eine Vergünstigung der Unterthanen. Zu Anfänge

9. Bd. 2, Abth. 2 - S. 27

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
Schweden. 17 Anordnungen zu unterwerfen. Und welchen Einfluß muß nicht, in gegenwärtigen Tagen, der Karakter eines geliebten Königes haben, und die Weise sein Volk glücklich zu regieren, der im Großen wie im Kleinen den Plan sichtbar macht, Glückseligkeit um sich her zu verbreiten. Gewiß ist es aber auch, und wo hat nicht überall der König und der Geringere dieses Schicksal an allen Orten gemein? daß viele seiner besten Bemühungen noch unerfüllt und verkannt ge- blieben sind; die Ursachen hiervon werden nicht schwer aufzufinden seyn, wenn man nur einen auf- merksamen Blick auf die Lage des Landes, auf die Beschaffenheit des Klima, welches beydes die Kul- tur der Sitten unter diesem Volke ungemein hinder- te, richten will. Wir haben oben gesehen, daß die schwedische patriotische Gesellschaft, unterstützt durch den Willen des Königes, im Jahr 177z daran ar- beitete, der Ueppigkeit und Ausschweifung in Anse- hung der Kleidertrachten, Einhalt zu thun, und die- ses ist nun seit 1778 durchgängig zu einem Gesetz geworden, welches den Großen wie den Niedrigen im Reiche Regeln sich zu kleiden vorschreib'' und, um sich hiervon einen richtigen Begriff zu verschaf- fen, scheint es uns billig zu seyn, etwas bestimmter davon zu sprechen« Bey dem königlich schwedischen Hose soll dis Mannskleidung weiß und roch für Gallatage, schwarz und roch aber für die andern Tage seyn, und für Frauenzimmer, weiß für Gallatage und schwarz für die übrigen. Es sind ferner alle ein- färbige Zeuge und Kleider dem Frauenzimmer er- laubt, wenn der Putz von denselben Zeugen ist, alle Verzierungen aber, so sich aus französischen Sitten herschreiben, verboten. Die Mannspersonen dür- fen, außer dem Hofe, alle ihnen selbst beliebige Far- den

10. Bd. 2, Abth. 2 - S. 188

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
188 Russisches Reich ligion haben könnte, so ist die Ursache bloß in der Regierung zu suchen, die sich von ihr völlig unab- hängig gemacht hat. Bis Zu Peters Zeiten hatte Rußland einige Jahrhunderte (seit 1589) einen Pa- triarchen, der nach dem Regenten die erste Per- son im Reiche war, bry allen wichtigen Angelegen, heiten seine Hand im Spiele hatte, und nicht selten dem Staate selbst gefährlich ward. Peter erklärte sich selbst, um alle diese Irrungen zu zerstören, zum Haupte der russischen Kirche, und verordnet einen von ihm abhängiger, geistlichen Rath, der der hei- ligste G^nod genennt wird, und über alle Prie- ster gleiche Gewalt hat, so wie jeder Priester, er mag Bischof oder gemeiner Priester seyn, in seinem Kirchsprengel niemand als ihm uuterworsen ist. Die Würde eines Metropoliten ist jetzt die vornehm- ste; dann folgen die Archijerei, welches so viel als Erzbischöfe und Bischöfe sind, von denen dreyßig eigne Kirchsprengel oder Eparchien haben; ferner die Archimandriten, Jgumenen oder Aebte, Procopopen, Popen, welche nebst den geringer» Kirchenbedienten zusammen gegen 68000 Personen ausmachen. Haupt, und Pfarrkirchen sind im Rei- che, die Klosterkirchen ungerechnet, j 8 319 5 Klö- ster aber 479 Mönchs - und 74 Nonnenklöster, in denen etwan 73001 Mönche und 530o Nonnen le- den, deretz Anzahl aber immer abnimmt. Schon Peter verordnete, daß kein Mönch unter 30 und kei- ne Nonne und§r zo und 60 Jahren ausgenommen werden sollte; ferner daß die abgedankten Soldaten uyd andre wahre Arme in die Klöster vertheistund daselbst verpflegt werden,auch Waisenkinder daselbst . erzogen werden sollten. Diese Klerisey besaß ehe. dem sehr beträchtliche Einkünfte, und im Jahr 1762 ward ein Verzeichniß bekannt gemacht, nach welchem ihr 910,866 Bauern bloß männlichen Ge- schlechts
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